Workshops
Am Donnerstag, 27. Juni 2024, finden vor dem offiziellen Beginn der Konferenz von 9.00 bis 12.00 Uhr verschiedene Workshops statt. Alle Workshops finden in deutscher Sprache statt. Die Teilnahme an einem Workshop ist in der Tagungsgebühr inbegriffen. Der Besuch eines Workshops ohne Teilnahme an der Konferenz kostet CHF 50.
Die Anmeldefrist für die Workshops ist abgelaufen.
Die Zuteilung zu den Workshops erfolgt bis Ende April 2024. Danach erhalten die Teilnehmenden nähere Informationen zu den Workshops und es wird abgefragt, welche Teilnehmenden eigenes Material einbringen möchten.
Workshop 1
Ethnographisches Repräsentieren und positioniertes Schreiben reflektieren - Eine Forschungswerkstatt mit Reflexionsimpulsen
(Magdalena Hartmann, Universität Osnabrück / Anja Kerle, Fachhochschule Vorarlberg)
Mit dem Workshop werden den Teilnehmenden Reflexionsimpulse für ihre eigene Involviertheit im Forschungsprozess und damit zusammenhängende machtvolle Selbst- und Fremdpositionierungspraktiken in verschiedenen Phasen des ethnographischen Schreibprozesses angeboten. Nach einer Vorstellungsrunde werden in Form eines Kurzinputs Leitfragen für die Reflexion eigener Anteile des:der Ethnograph:in in unterschiedlichen Phasen der Textrepräsentation – in der Erhebung (Feldnotizen), Analyse (Memos, verschriftlichte Analysen/Interpretationen) und Darstellung (Monographien oder Artikel) – hergeleitet. In einer anschließenden Forschungswerkstatt wird dann die Möglichkeit geboten (eigenes) Material – Beobachtungsprotokolle und auch verschriftlichte Analysen – entlang der reflexiven Leitfragen zu besprechen. Der Workshop endet mit einer gemeinsamen Abschlussreflexion zu den Erkenntnisgewinnen.
Einzelne Workshopteilnehmende können Material einbringen.
Workshop 2
„Unwohlsein“ von Forscher*innen als analytischer Zugang zu ethnografischen Daten
(Sarah Schirmer, Hochschule RheinMain / Eva Schramm, Universität Siegen)
In unserem Workshop möchten wir diskutieren, inwieweit affektive Zustände von Ethnograf*innen als Akt der Repräsentation gedeutet werden. Dazu möchten wir uns (1) mit der Wahrnehmung von affektiven Zuständen („Unwohlsein“/Scham) von Forscher*innen beschäftigen, (2) der Frage nachgehen, inwieweit affektive Zustände Leerstellen im Materialerzeugen und so einen Mehrwert für die Analyse darstellen können sowie (3) weitere Affekte und Emotionen identifizieren, die als Repräsentationsakte gedeutet werden können.
Nach einem Input durch die Workshopgeberinnen, möchten wir zwei Teilnehmer*innen die Möglichkeit geben, eigenes Datenmaterial auf affektive Leerstellen hin zu untersuchen.
Einzelne Workshopteilnehmende können Material einbringen.
Workshop 4
Positioniert, situiert und reflexiv? - Ethnographisches Schreiben angesichts gegenwärtiger Krisen der Repräsentation
(Magnus Frank, Europa-Universität Flensburg)
Der Workshop zielt erstens darauf ab, mit den Teilnehmenden anhand der Interessen und Methodologien ihrer Projekte Einsicht in die relational zu fassenden Positionierungen und Situiertheiten von Forschungsfeldern wie der Forschung selbst zu nehmen. Insbesondere gilt ein Augenmerk den vielschichtigen, ausdifferenzierten und intersektionalen Macht- und Ungleichheitsverhältnissen, in die alle Forschungsakteur*innen und ihre Öffentlichkeiten unterschiedlich involviert sind. Zweitens wird vor diesem Hintergrund versucht, projektspezifische Wege und Perspektiven eines reflexiven ethnographischen Schreibens zu eruieren. In den Blick rücken damit vor allem Anfragen an die Autor*innenschaft, an die gewählten und genutzten Schreibstile und Kompositionstechniken sowie an die darin dynamisierten Positionierungen zwischen Feld, Forschung und Publikum.
Einzelne Workshopteilnehmende können Material einbringen.
Workshop 5
Dichte Beschreibung als Datenproduktion: Writing (Good!) Ethnographic Fieldnotes
(Tobias Boll, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Für eine analytisch gehaltvolle Ethnografie braucht es empirisch gehaltvolle Daten. Unter den verschiedenen Arten des Schreibens, die eine Ethnografie als Forschungsprozess kombiniert, fokussiert dieser Workshop das Schreiben von Feldnotizen und Beobachtungsprotokollen im Feld und am Schreibtisch, das diese Daten hervorbringt: vom schnellen Aufschreiben im Feld über das Umschreiben von schwer in Sprache zu Fassendem zum ausführlichen und „dichten“ Beschreiben sozialer Praxis Feldnotizen. Wir beschäftigen uns mit epistemologischen Fragen der Beschreibung und dem Verhältnis von „dichter Beschreibung“ und „dichter Beobachtung“ und erarbeiten uns an Daten aus drei Promotionsprojekten Maßstäbe und Strategien für gute ethnografische Feldnotizen.
Einzelne Workshopteilnehmende können Material einbringen.